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Dienstag, 5. Februar 2013

Another Story [Male version]

Diese Prosa ist inspiriert durch die “story” von Aljona.

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Nie versuche ich einen Gedanken an dich zu verschwenden, in meinem kindlichen Leichtsinn. Aber trotzdem muss ich oft zurück denken an die schönen Momente. Und in dieser Gedankenfalle versuche mir vor allem die schlechten Augenblicke zu Gemüte zu führen, wenn ich wie jetzt allein auf meiner Couch liege und nur an dich denken kann. Und es macht mich krank vor Sorge, dass nur allein die Möglichkeit besteht, dass jemand dich haben kann, der nicht besser ist als ich. Nicht das besser macht, was ich verbockt habe, als ich dir kaum zugehört habe, als du völlig aufgelöst abends bei mir angerufen hast. Ich erinnere mich noch, wie lächerlich anhänglich ich war, während der Autofahrt und wie dumm du über meine schlechten Witze gelacht hast. Wie wir einfach grundlos glücklich waren. Wie  wir zusammen in der Küche uns über unseren Alltag lustig gemacht haben, als wäre das Leben eine einzige Pointe. Aber unsere Beziehung war ein einziger Wendepunkt und wenn ich diese Beziehung mathematisch analysiere, sehe ich keine Steigung. Keine Steigerung an Erfahrungen oder Glücksgefühle, denn zurückbleibt die klaffende, die kleffende Wunde. Die nach einer Füllung verlangt, die deiner Ebenbürtig ist. So sitzt ich im Sonnenschein, der mich nicht wärmt. Mit einem Job, der mich erfüllt, aber nicht glücklich macht. Mit allem was ich erreichen wollte, aber ohne dich.

3 verdammte Jahre ist es her, an denen ich dich sehen, spüren und schmecken konnte. Du hast immer zu viel geredet, aber nie zu viel, dass es mich hätte stören können. Du hast nie den richtigen Zeitpunkt erwischt, aber es hat mich nicht gestört. Aber muss man erst das verlieren, um das zu begreifen? Muss man sich erst auseinander streiten um zu verstehen, dass man einst ein einstückiges Uhrwerk war, das sich glattschleifen wollte. Ich bin an den Orten, an denen du einst warst. Ich weiß, du wirst nicht zurückkommen. Ich weiß du kommst zurecht. Du suchst und findest deinen Weg zum Glück ohne mich. Ich mache mir keine Hoffnungen, keine Illusionen oder bade in Mitleid. Ich versuche nur zu verstehen und zu rekapitulieren, was einst war und was sein wird. Denn ich begreife noch immer nicht, wie etwas so schönes, so scheußlich werden kann. Wie ein der Schmerz so ausfressen kann, die eine Armee Wölfe die einen zerfleischen und den Brustkorb ausheulen.  Wo einst mein Herz war ist nun, ein Loch. Ich wollte dir eine Karte schreiben, aber ich habe deine Anschrift nicht und auch wenn ich dir eine schreiben sollte. Was würde sich schon ändern? Wut und alte Gefühle würden in deinem Kopf vielleicht Karussell fahren. Warum alte Leichen wecken, die schon in Frieden ruhen. Unsere Liebe ist verrotte. Ich versuche mich jeder  Chimäre bewältigen, aber doch weiß ich. Die eigentliche Täuschung ist, dass meine Gefühle für dich erloschen sind  -, dass dein Lachen Dumm ist -, dass du zu viel geredet hast -, dass du zum falschen Zeitpunkt an meine Tür geklopft hast -, dass ich nicht Schuld habe.  Ich weiß genau, wie schlecht es dir geht und dass ich dir fehle. Aber ich möchte es nicht wahr haben, denn alles was bleibt wäre unsere einsame Zweisamkeit. Seien wir ehrlich, zu viel ist passiert und zu viel würde folgen, wenn wir es noch einmal probieren, alte Zeiten zu beleben, die schon lange vom Pathologen, mit dem Namen Vernunft, auseinandergenommen wurde.
Aber ich sitze hier auf meiner Couch und ließ die Zeitung und mach mir darüber keine Gedanken, denn das ist Rational, alles andere wäre fatal emotional.

1 Kommentar:

Aljona hat gesagt…

Danke, ich bin ganz hin und weg. Du hast das alles so sehr auf den Punkt getroffen, als wüsstest du die ganze Geschichte.

Liebe Grüße,
Aljona