Kategorieren

Freitag, 12. April 2013

Mit den Rechten mit der Rechten



Wir trafen uns im Café, an der 12. Ecke, zwischen Smith und dem Say Tower am 14.06.2231 um Punkt 15 Uhr. Ich nahm Platz am Rand der Dachterrasse und überschlug meine Beine. An den Lärm den vorbeifliegenden Hoverjets hatte sich jeder in der Stadt schon gewöhnt.

Er kam geschlagene 2 Minuten zu spät, aber das machte mir nichts aus, denn er war ein ziemlich altmodischer Typ und nutze kein Headup-Display. Auch auf Implantate, wie dem direkten Datenuplink, mit dem es FAI möglich war Informationen direkt in dein Hirn zu laden, verzichtete er. Er sagt er würde sich sein Essen nicht gern vorkauen lassen und sich wie eine Drohne steuern lassen. Ich verstand dass nicht, aber es diese negative Art hatte wahrscheinlich nichts mit Weisheit zu tun, sondern nur mit Gries-Grimmigkeit. Trotzdem lag der Hauch von Mysterium um diesen Kerl, als er sich vor mich hinsetzte.

„He, ich habe gerade noch ein altes Buch von Max Weber gefunden.“, fing es an aus dem Kerl herauszusprudeln, als er sich gesetzte hatte. Freude und Entzückung zierte sein Gesicht als er das erzählte. FAI markierte Max Weber nicht als wissenschaftliche Autorität. „Ach handelt es sich um einen Roman?“, wollte sie wissen, da sie ihn nicht kannte. Er schüttelt nur schockiert den Kopf. „Meines Wissens hat er nur Sachbücher geschrieben. Dieses heißt ‚Max Webers Analyse der Bürokratie‘ und ist eigentlich von Ziegler.“, entgegnete er und zog die Lektüre heraus.„Nutz doch einfach, wie jeder andere Mensch das Internet um dich zu bilden, dann greifst du nicht nach solchen schlechten Lumpen.“, sprach ich das aus, was ich dachte, denn ich war sehr direkt. Das schätzen alle an mir, denn ich war ja so klug.

„Aber,…du kennst es doch gar nicht“, fing er an und ich unterbrach ihn. „Aber FAI erkennt Max Weber nicht als wissenschaftliche Autorität an. FAI ist unfehlbar, das akzeptieren wir mit unserem täglichen Plebiszit und wenn wir es nicht akzeptieren, sind wir kein Teil der Gesellschaft und haben  auch kein Recht diese zu kritisieren, da wir das Einfühlungsvermögen nicht besitzen um dies zu tun.“, zitierte ich den Schulstoff, den ich gelernt habe, da ich ja sehr klug war und da er nicht den Datenuplink besaß, sah ich mich in der Pflicht ihn aufzuklären. Im Internet stand das gleiche. Ich hatte in jedem Fall Recht.

„Naja, ich schließe mich da meiner angesprochenen Quelle an:  hinter jeder Tat echt bürokratischer Verwaltung (steht) ein System rational diskutabler 'Gründe', das heißt entweder: Subsumtion unter Normen oder Abwägung von Zwecken und Mitteln.(siehe Max Weber) Das uns verwaltende System heißt in unserem Fall friendly artificial intelligence kurz FAI. Wenn sie also rationale Gründe für ihr Handeln hat, so sollten die doch auch auf einen äußeren Betrachter zu verstehen sein.“, versuchte ihr einleuchten zu erklären. „Nein, ihm fehlt das Einfühlungsvermögen.“, antworte ich präzise und zerstöre damit seine ganze Argumentation, in dem mich auf mein gelerntes bezog.„Aber warum, braucht man Einfühlungsvermögen, wenn es um ein rationale handelende Maschine geht und man dessen Fehler beheben möchte?“, antworte er kurz und knapp, weil er nicht wusste was er sagen sollte.„Um sich ein zu fühlen und FAI hat keine Fehler, so ist es auch nicht nötig nach welchen zu suchen.“, versuchte ich ihn aufzuklären. Aber er konnte einfach nicht verstehen, da er einfach zu wenig assimiliert war ins unser wundervolles System. Schade so dumm wirkte er gar nicht.  Aber ich hätte es Ahnen müssen, als er meinte dass ein staatlich kontrollierter Datenfluss nicht nur Vorteile hätte. Dabei zeigte die Geschichte doch, dass Meinungsfreiheit uns nur Nachteile gebracht hat.

Dann unterbrach er meine klaren Gedanken: „Wenn dieses Monster keine Fehler hat, warum ist Max Weber, dann kein Wissenschaftler, obwohl andere ihn während seiner Zeit ihn als solchen betiteln ? Warum ist Rate in den Irrenhäuser dann so groß, von Akademikern? Ganz einfach, weil FAI Fehler besitzt und die die es durchschauen es krank macht. Man kehrt das Problem einfach unterm Tisch um es zu vermeiden.“Ich antworte ihn schnell und durchdacht: „So könnte man es machen, wenn es Fehler gäbe. Gibt es aber nicht! Ich glaube unsere Meinungen, werden nie einen gemeinsamen Nenner finden.“Dann fragte er mich wieder so eine undurchdachte Frage, die mich nervte: „Also glaubst du nicht an die Wahrheit, sondern nur, dass Meinungen gibt, dann man ausspricht um an Macht zu gewinnen?“

„Nein, meine nur, dass deine Meinung nicht der Wahrheit entspricht“, antworte ich ihm und baute intelligent eine Wortspielerei ein und er guckte nur verwirrt, so als hätte ich etwas gesagt was er nicht glauben kann. „Und wieso tut so das nicht oder wieso hat das selbstkontrollierende Programm keine Fehler?“, wollte er nun schon wieder wissen. „Ich sage es dir nocheinmal. Weil es keine Fehler hat.“, versuchte ich es ihm fachlich zu erläutern und in diesem Satz waren alle wichtigen Daten die man anbringen muss enthalten.
„Also hat FAI keine Fehler, weil es keine Fehler hat?“, sagte er in seinem abfallende Tonfall, als ob das was ich sage keinen Sinn ergäbe. Aber wenigstens hatte er mit seinem begrenzten Verstand, meine folgerichtige Argumentation verstand. Ich nickte ihm zu und klopfte ihm lobend auf die Schulter. Er schlug mir mit seiner Rechten ins Gesicht. Ich fiel zu Boden. Er wurde in die örtliche Nervenklinik abgeführt.

5 Kommentare:

Michelle Madeleine hat gesagt…

wahre Geschichte oder einfach nur so ausgedacht?! :)

Anonym hat gesagt…

ih tippe auf ausgedachte geschichte! richtig?

rosalie.

Socke hat gesagt…

ja das ist sie rosalie

Nirasavetheworld hat gesagt…

Ist es nicht vollkommen EGAL ob es eine ausgedachte Geschichte ist oder nicht?

Ich habe das Ende sehr gefeiert. Den gesamten Text finde ich wirklich gut geschrieben :)

miau♥ Nira

tieftraeumerin hat gesagt…

Vielen Dank für den Kommentar zu:
http://bit.ly/178j1B6

Das Design habe ich nicht selbst designt. Es ist ein fertiges Theme von Wordpress. Tut mir leid das ich dir nicht helfen kann.

Elli
http://tieftraeumer.wordpress.com